DVDs
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NEUES
AUS
DER
M U S I K W E L T
DVD
Jake Bugg
LIVE AT THE ROYAL ALBERT HALL
Universal DVD
(62’)
Bild: 16:9; Ton DD 2.0, LPCM Stereo; Extras: keine
Ein (Ton-)Mitschnitt des 90-Minu-
ten-Konzerts in der ausverkauf-
ten Royal Albert Hall vom 21. Feb-
ruar letzten Jahres steht im Netz.
Auf vorliegender DVD aber bie-
tet man Jake Bugg-Fans statt des
kompletten Auftritts eine Auswahl
von 14 der 27 damals musizier-
ten Songs, eingeleitet mit Inter-
view-Zwischenschnitten. Die Ton-
leute hatten sich bei der Gelegen-
heit darauf verständigt, ihren Job
richtig gut zu erledigen. Was Op-
tik, Kameraarbeit und Schnitt an-
geht, wird dagegen verblüffend
dürftige Qualität geboten.
F. Sch.
MUSIK/INHALT ★ ★ ★ ★ ★
TONQUALITÄT ★ ★ ★ ★ ★
BILDQUALITÄT ★ ★ ★ ★ ★
Lang Lang
AT THE ROYAL ALBERT HALL
Sony DVD
(123')
Bild: 16:9 NTSC; Ton: Stereo, DTS 5.1; Extras: keine
Es war eine eindrucksvolle Kulis-
se, als jeweils mehr als 5000 Zuhö-
rer am 15. und 17. November 2013
Lang Lang lauschten, der an beiden
Abenden ein identisches Programm
spielte. Unter dem Titel „Lang Lang
At The Royal Albert Hall“ erscheint
nun ein Recital, das aus zweien zu-
sammengeschnitten wurde. Lang
Lang startete mit drei Mozart-So-
naten, die er in den schnellen Sät-
zen mit differenzierter, manchmal
auch etwas eigenwilliger Artikula-
tion spielt. In den langsamen Sät-
zen romantisiert er allerdings so
stark, dass man stilistische Beden-
ken nicht beiseite wischen kann.
Das Formen von Melodien, das
Herausarbeiten von Kantilenen,
das ist sicherlich eine Stärke Lang
Langs. Und das gelingt ihm auch
in Chopins vier Balladen überzeu-
gend. Mit weiter Dynamik, schö-
nem runden, leuchtenden Klang
und emotionaler Intensität dringt
er tief in das Wesen dieser Mu-
sik ein. Ein Blick in die Partituren
lässt jedoch gelegentlich Fragen
aufkommen, warum er manches
Detail so eigenwillig verfremdet.
Dass Lang Lang ein charmanter
Unterhalter ist, zeigt er bravourös
mit der ersten von insgesamt acht
Zugaben: dem Intermezzo Nr. 1 von
Manuel Ponce, dessen sanfte Weh-
mut er schön aussingt. Ein kuba-
nischer Tanz von Lecuona, ein chi-
nesischer Tanz, das „Alla Turca“,
ein „Davidsbündlertanz“, „Minu-
tenwalzer“ und Nocturne und zum
Schluss die Skrjabin-Etüde op. 8
Nr. 12 - Lang Lang ist hier ganz
in seinem Element, spielt seine
Virtuosität überzeugend aus, be-
geistert sein Publikum. Und dem
Star-Pianisten auf die Finger schau-
en - das kann man mit Hilfe dieser
DVD sicherlich besser als im ei-
gentlichen Konzert.
G re g o r W illm e s
MUSIK/INHALT ★ ★ ★
TONQUALITÄT ★ ★ ★ ★ ★ "
BILDQUALITÄT ★ ★ ★ ★ ★ "
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Xavier Naidoo
HÖRT, HÖRT!
Naidoo/Tonpool 2 CDs (118’) und DVD (124’)
Bild: PAL 16:9; Ton: PCM-Stereo, DD 5.0; Extras: ein
Bonustrack
Mit fragwürdiger Systemkritik und
schrägen Verschwörungstheorien
hat Xavier Naidoo seinen Ruf in
letzter Zeit nachhaltig beschädigt,
viele seiner bedeutungsschweren
Lieder hört man jetzt mit anderen
Ohren. Im vorliegenden Konzert-
mitschnitt liefert er vor 22.000 Zu-
schauern in der Berliner Waldbüh-
ne allerdings eine Top-Performance
ab. Hits wie „Bevor du gehst“ insze-
niert der heftig gescholtene Mann-
heimer sehr gefühlvoll, seine Band
ist bestens in Schuss, und die Show
drumherum genügt höchsten An-
sprüchen.
hake
MUSIK/INHALT ★ ★ ★ ★ ★
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TONQUALITÄT ★
BILDQUALITÄT ★ ★ ★ ★ ★
______
Bob Marley
UPRISING LIVE!
Eagle Vision/Edel DVD
(118’)
Bild: 4:3; Ton: DD 5.1, PCM Stereo; Extras: 2 CDs
Im
Vorprogramm
boten
die
I-Threes bei diesem Auftritt in der
Grugahalle mit „Steppin’ Out of
Babylon“ eine schöne Mischung
aus Tex/Mex und Reggae. Vor per-
fekt eingespielter Big Band lieferte
danach Bob Marley - bei manchen
Songs wie ein Schmerzensmann
leidend - hier elf Monate vor sei-
nem Tod keine so überschwängli-
chen Interpretationen wie bei sei-
nen triumphalen Konzerten 1975
und 1978. Tontechnisch bietet der
hallige Mono-Mix nicht mehr als
bessere Bootleg-Qualität. Gele-
gentlich irritieren Bild-Mängel.
F. Sch.
MUSIK/INHALT ★
TONQUALITÄT ★
BILDQUALITÄT ★ ★ ★
Blues Company
AIN’T NOTHING BUT .
..
In-Akustik CD (77’) und DVD (82’)
Bild: NTSC 16:9; Ton: DD 2.0; Extras: TV-Bericht,
Behind the Scenes
Im April 2014 spielte die Blues Com-
pany in Osnabrück ein sogenann-
tes „Silent Concert“. Das Beson-
dere daran: Der satte Bluesrock
der Gruppe kam an jenem Abend
nicht wie sonst üblich von einer PA,
vielmehr wurde jeder der 100 aus-
gewählten Besucher einzeln mit-
tels Kopfhörer mit dem Stereomix
vom Mischpult beschallt. Das au-
thentische Live-Erlebnis kann der
Mitschnitt davon naturgemäß nicht
vermitteln, der Zuschauer daheim
bekommt aber immerhin einen rea-
litätsnahen Eindruck von dem auf-
regenden Experiment.
ha ke
MUSIK/INHALT ★ ★
TONQUALITÄT ★ ★
BILDQUALITÄT ★ ★
Das DR-Logo gibt den Dynamikumfang des Tonträgers an. Nähere Infos unter www.stereo.de
Diverse Musiker
CAN A SONG SAVE YOUR LIFE?
Studiocanal DVD
(100')
Bild: Widescreen Ton: DD 5.1 ; Extras: Making Of u. a.
Junge Musikerin (Keira Knightley)
und abgehalfterter Musikmanager
(Mark Ruffalo) nehmen gemeinsam
ein Album auf und kommen sich da-
bei vorsichtig näher: Klingt ein we-
nig nach „Once“. In der Tat hat Re-
gisseur John Carney das Thema sei-
nes künstlerischen Durchbruchs va-
riiert und von Dublin nach York ver-
legt, wobei die Hollywood-Produk-
tion nicht ganz den Charme des
Originals erreicht. Die von Gregg
Alexander komponierten Filmsongs
haben eine bessere Interpretin als
Keira Knightley verdient, dafür zeigt
ihr Filmfreund Adam Levine, Front-
mann von Maroon 5, Klasse.
A . Ku.
MUSIK/INHALT ★ ★ ★ k*
TONQUALITÄT ★ ★ ★ V*
BILDQUALITÄT ★ ★ ★ ★ ★
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M ink DeVille
LIVE AT ROCKPALAST
Repertoire DVD
(140’)
Bild: 4:3; Ton: PCM Stereo; Extras: 2 CDs
Willy DeVille und Band waren 1978
beim Auftritt im Kölner WDR-Stu-
dio in überragender Form. Frühe
Klassiker ihrer ersten beiden LPs
wie „Just Your Friends“ sind al-
lein schon der Grund, sich unbe-
dingt dieses Set zu gönnen! So ge-
nial war die Deutung des Songs
drei Jahre später in der Grugahalle
nicht wieder, der Auftritt 1981 eher
eine lässige Show: In diesem Am-
biente kamen die Qualitäten der
Band bei Weitem nicht so zur Gel-
tung. Zudem war das optisch und
akustisch leider keine so gelunge-
ne Aufzeichnung.
F. Sch.
MUSIK/INHALT ★
TONQUALITÄT ★
BILDQUALITÄT ★
ü
STEREO 3/2015 135
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